Wunsiedel

Wunsiedel ist die Kreisstadt des oberfränkischen Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge. Wunsiedel ist Geburtsort des Schriftstellers Jean Paul und Austragungsort der alljährlichen Luisenburg-Festspiele. 

Wunsiedel liegt im Zentrum des Fichtelgebirges im östlichen Oberfranken nahe der Grenze zur Oberpfalz. Die Kernstadt befindet sich auf 525 m ü. NHN im Tal der Röslau, das Gemeindegebiet erstreckt sich bis zum Gipfel der Kösseine auf 939 m ü. NHN. Unmittelbar südlich des Talbodens an der Röslau erhebt sich der 618 m hohe Katharinenberg mit der Ruine der Wallfahrtskirche Sankt Katharina. Der Berg wird als Bürgerpark genutzt. Nördlich der Stadt liegt das Hochmoor Zeitelmoos, das als Naturschutzgebiet geschützt ist. 

Wunsiedel ist das Zentrum des Sechsämterlandes, eines historischen Verwaltungsgebiets, dessen Grenzen in etwa den Grenzen des heutigen Landkreises Wunsiedel entsprechen. Die Kultur der Gegend wurde durch das benachbarte Böhmen geprägt, weshalb es viele kulturelle Gemeinsamkeiten mit dem angrenzenden Egerland und dem Stiftland gibt. Auch die Mundart der Stadt und der Region ist trotz der Zugehörigkeit zu Oberfranken von der Oberpfalz geprägt, man spricht einen nordbairischen Dialekt. 

Alljährlich am Samstag vor Johanni (24. Juni) findet das Wunsiedler Brunnenfest statt. Es geht der Legende nach auf einen außergewöhnlich trockenen Sommer im 18. Jahrhundert zurück, der die Brunnen im Stadtgebiet versiegen ließ. Als sie wieder Wasser führten, wurden sie von den Bürgern aus Dankbarkeit geschmückt und verziert – seitdem ein jährliches Ritual. Traditionell ziehen dabei Musikantengruppen von Brunnen zu Brunnen und spielen ihre Ständchen. Die Besucher folgen den Musikanten oder wandern selbst die Brunnen ab. In den letzten Jahren sind weitere Attraktionen hinzugekommen, wie ein Flohmarkt, Livemusik von verschiedenen Gruppen und Essensstände zur Verköstigung. Seit 1833 ist das Fest belegt, sein genaues Entstehungsjahr jedoch unbekannt. Im Jahr 2016 wurde das Wunsiedler Brunnenfest zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erhoben. 

Seit 1890 finden auf der Luisenburg bei Wunsiedel jedes Jahr von Mai bis September die Luisenburg-Festspiele statt (siehe Hauptartikel Luisenburg-Festspiele). Es handelt sich dabei um ein Freilichttheater vor der Kulisse des Felsenlabyrinths. Sie werden seit 1914 von professionellen Schauspielern gestaltet, und umfassen neben Eigenproduktionen auch Oper- und Operettengastspiele sowie Konzerte. Jährlich kommen bis zu 150.000 Besucher zu den Festspielen, die somit zu den erfolgreichsten Naturbühnen in Deutschland zählen.